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Histaminintoleranz - Mythos oder ernst zu nehmendes Krankheitsbild

Donnerstag, 19 Januar 2017 08:04 | Kategorie: Gesundheit

Noch vor nicht allzu langer Zeit war der Begriff der Histaminintoleranz noch recht unbekannt, doch es leiden zunehmend immer mehr Menschen darunter.

Aktuell gibt es kein umstritteneres Krankheitsbild als das der Histamin-Intoleranz.

Während einige Ärzte jedes Symptom ihrer Patienten dieser Erkrankung zuordnen, lehnen die meisten das Krankheitsbild der Histaminintoleranz strikt ab. Der betroffene Patient ist in der Regel der Leidtragende, da er in den wenigsten Fällen wirklich ernst genommen wird und seine Probleme häufig als psychische Störung dargestellt werden.

Bei einer Histamin-Intoleranz liegt ein Ungleichgewicht zwischen der Histaminbildung, -aufnahme und dem Histamin-Abbau vor. Ist im Körper zu wenig Histamin abbauendes Enzym Diaminoxidase (DAO) vorhanden, oder wird dem Körper mehr Histamin zu geführt, als der Organismus abbauen kann, kommt es zu einer Histaminintoleranz. Die Symptome einer Histaminintoleranz sind vielfältig und meist unspezifisch und werden deshalb meist übersehen, oder nicht mit dem Krankheitsbild in Verbindung gebracht.

Symptome können unter anderem sein:

- Kopfschmerzen

- Müdigkeit/Abgeschlagenheit

- Durchfall

- Verstopfung

- aufgeblähter Bauch

- Blähungen

- Erbrechen

- Magenkrämpfe

- Hautausschlag/Ekzeme

- laufende Nase

- geschwollene Augen

Was genau ist eine Histaminintoleranz?

Um zu verstehen, was eine Histaminintoleranz ist, sollte man erst einmal wissen, was Histamin eigentlich ist. Histamin gehört wie z. B. Serotonin zu der Gruppe der biogenen Amine. Diese sind biologisch aktive Substanzen, die im Körper für wichtige Funktionen notwendig sind. Histamin wirkt im menschlichem Organismus als Gewebshormon und Neurotransmitter (biochemischer Botenstoff). Es spielt eine zentrale Rolle bei allergischen Reaktionen und ist im Immunsystem unter anderem an der Abwehr körperfremder Stoffe beteiligt. Ebenfalls regt Histamin die Magensaftproduktion an und wirkt bei der Aktivität des Zentralnervensystems (ZNS) sowie bei der Steuerung des Schlaf- und Wachrhythmus als wichtiger Regulator.

Eine besonders wichtige Funktion von Histamin ist jedoch die Beteiligung an Entzündungsreaktionen. Hierbei sorgt Histamin für eine örtliche Schwellung des Gewebes, für die Erweiterung der Blutgefäße und eine erhöhte Durchlässigkeit der Blutgefäßwände, um den entzündeten Bereich zum einen besser durchbluten zu können und andererseits die Abwehrzellen dort leichter einwandern lassen zu können. Bei Allergien werden überdurchschnittlich viele Histamine ausgeschüttet, so dass dieser Histaminüberschuss für die typischen Beschwerden einer Allergie verantwortlich ist. Normalerweise wird Histamin im menschlichen Organismus vom körpereigenen Enzym Diaminoxidase (DAO) abgebaut. DAO wird bevorzugt in den Zellen der Darmschleimhaut (Mastzellen) gebildet. Besonders bei Stress werden hohe Mengen an Histamin ausgeschüttet.

In der Regel wird meistens wie folgt vorgegangen: Der Patient wird beauftragt ein Ernährungstagebuch zu schreiben und zu notieren, nach welchen Lebensmitteln er Probleme bekommt. Zusätzlich bekommt eine Liste an die Hand, mit einer Auflistung von stark histaminhaltigen Lebensmitteln, oder mit Lebensmitteln, welche Histamin im Organismus freisetzen, mit der Aufforderung, diese Lebensmittel ab heute nicht mehr zu konsumieren. Kann dies eine ernsthafte Art von Therapie sein? In erster Linie sollte doch erst einmal nach der Ursache geforscht werden, anstatt das Problem nur mit Symptombekämpfung zu beheben.  

Der heutige Lebensstil und die Ernährungsweisen der westlichen Welt, geprägt von zu vielen Getreide- und Milchprodukten, zu vielen Kohlenhydraten, falschen Fetten, mangelnden Nährstoffen, häufiger Medikamenteneinnahme, Alkohol- und Nikotinkonsum, zu viel Stress und zu wenig Bewegung, sorgt in unserem Körper für viele kleine Entzündungsreaktionen, die meist erst harmlos und unbemerkt im Körper ablaufen. Aus diesen Entzündungen entwickeln sich jedoch immer häufiger viele Beschwerden und Krankheiten.

Durch diese vielen Entzündungen die im Körper unterschwellig ablaufen (Low grade inflammation), sowie durch Schadstoffe, Umweltfaktoren und Stress, wird eine erhöhte Stickoxid-Bildung induziert. (Nitrosativer Stress) Treffen im Körper NO (Stickoxid) und Sauerstoffradikale aufeinander, wird ein hochreaktives Molekül mit dem Namen Peroxynitrit gebildet, welches sämtliche Energiegewinnungsstrukturen in den Kraftwerken der Zellen, in den Mitochondrien, beeinträchtigt. Dieser Vorgang aktiviert die Freisetzung von Entzündungsbotenstoffen, die wiederum erneut und vermehrt NO und Sauerstoffradikale bilden. Ein Teufelskreis.

In der Regel tritt eine Histaminintoleranz infolge eines Darmproblems auf. Die DAO-Produktion ist hier aufgrund einer Darmschleimhautstörung reduziert, so dass einfach nicht genügend DAO vorhanden ist, um das Histamin ordnungsgemäß abzubauen.

Wie kommt es zu Darmschleimhautstörungen?  

All die o. g. Umweltfaktoren stören die Darmflora und somit die natürliche Schutzfunktionen der Darmschleimhaut. Die Besiedelung der Darmschleimhaut mit Bakterien gerät in ein Ungleichgewicht. Diese Schäden der Darmschleimhaut nennt man auch „leaky gut“, was so viel bedeutet wie „durchlässiger Darm“. Die physiologisch vorkommenden Darmbakterien leben normalerweise in einem ausgewogenen Gleichgewicht. Gerät dies durcheinander, können notwendige Aufgaben nicht richtig erledigt werden. Nährstoffe, Toxine, Stoffwechselprodukte und Bakterien gelangen über die geschädigte Darmschleimhaut direkt in den Organismus und können somit Beschwerden verschiedenster Art hervorrufen und führen zu Entzündungen. Infolgedessen kommt es auch zur Schädigung der  DAO produzierenden Zellen, was bedeutet, dass weniger DAO für den Abbau von Histamin zur Verfügung steht.

Eine Histaminintoleranz steht in engem Zusammenhang mit der Versorgung bestimmter Mikronährstoffe und sekundärer Pflanzenstoffe, die an der Synthese und Aktivität der DAO sowie am Histaminabbau beteiligt sind. Liegen Vitalstoffmängel vor, kann es schnell zu Histaminintoleranz-Symptomen kommen, andererseits kann bei einer bestehenden Histaminintoleranz ein Vitalstoffmangel die Symptome zusätzlich verstärken.

Um die genaue Ursache der Histaminintoleranz rauszufinden, ist ein gezieltes Anamnesegespräch erforderlich um einen genauen Eindruck des Krankheitsbildes und der jeweiligen Lebens- und Umweltfaktoren zu bekommen. Bei bestehenden Problemen sollte daher zum einen geprüft werden, welche Nährstoffe dem Körper fehlen, gleichzeitig die Zusammensetzung der Darmflora überprüft werden und der Körper gezielt entgiftet werden. Ein gestörter Histaminabbau sorgt zwangsläufig auf Dauer zu vielen verschiedenen Krankheiten und Störungen und sollte daher immer ernst genommen werden.

Ihr leidet an den o. g. Symptomen und befürchtet eine Histaminintoleranz zu haben? Ihr seid dagegen, alles mit Medikamenten lösen zu müssen und wollt wissen, was Ihr tun könnt? Dann schreibt mich an. Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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