Sicher war das ursprüngliche Urkorn eine Bereicherung für den Menschen, doch die heutige moderne Getreidezucht voller Pestizide, Herbizide und Fungizide, sowie der Verzehr von weiteren, stark verarbeiteten Nahrungsmitteln, führen bei immer mehr Menschen zu einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes und besonders zur Entwicklung von immer mehr chronischen Erkrankungen. Insbesondere die Zahl an entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder Zöliakie, nimmt immer weiter zu.

Während sowohl Ärzte als auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) weiterhin Getreide, besonders Vollkorngetreide, als gesundes Lebensmittel und als wichtigen Teil einer ausgewogenen Ernährung propagieren, wachsen die Expertenmeinungen genau in die andere Richtung.

Dr. Loren Cordain, Professor an der Colorado State University und Experte für Lebensstile der Altsteinzeit, hält an der Meinung fest, dass Menschen nicht dafür geschaffen sind, Getreide zu essen. Für ihn ist Getreide die absolut ärmste Quelle an Vitaminen und Mineralstoffen, verglichen mit Obst und Gemüse sowie Fleisch und Fisch. Laut Cordain sind jedoch nicht die fehlenden Nährstoffe das Problem, sondern die im Getreide enthaltenden Anti-Nährstoffe.

Es gibt eine wachsende Zahl von wissenschaftlichen Beweisen dafür, dass Getreide, insbesondere Vollkorn, sowie Hülsenfrüchte, Anti-Nährstoffe und andere Substanzen enthalten, die nicht nur Probleme im Magen-Darm Trakt verursachen können.

Gluten

Alle Kulturgetreidesorten wie Weizen, Roggen, Hafer, Gerste enthalten im Getreideinneren Gluten, das sogenannte Klebereiweiß. Ein Begriff, den die meisten sicher schon einmal gehört haben. Die Zahl der Menschen, die eine Glutenunverträglichkeit, oder Zöliakie entwickeln, steigt stetig weiter an. Gluten ist sehr schwer verdaubar und kann in den meisten Fällen nicht richtig verdaut werden.

Gliadine

Die im Weizen vorkommenden Gliadine, sind Proteine, welche im Weizen-Gluten gefunden werden und zu den schädlichsten Substanzen für die Gesundheit zählen. Gliadine werden im Darm aufgespalten und wirken im Gehirn an den Opioidrezeptoren. Sie können durch ihre appetitanregende Wirkung unstillbaren Hunger und Esssucht auslösen. Gliadin ist neben dem Kasein (Milcheiweiß) eines der Hauptallergene des Menschen und kann chronische Entzündungen der Darmschleimhaut auslösen.

Lektine

Durch Lektine erhält die Pflanze einen gewissen Schutz vor Schädlingen. Sie wirken im menschlichen Körper toxisch was auf Dauer zu erheblichen gesundheitlichen Schädigungen führen kann. Sie werden in höchsten Konzentrationen in Samen gefunden - was Sinn macht, da Samen den Fortbestand der Pflanzen sichern.

Die in Getreide und in Hülsenfrüchten vorkommenden Anti-Nährstoffe, verursachen eine krankhafte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut. („Leaky gut Syndrom“, oder intestinale Permeablität).

Diese entstandenen, winzigen Lücken in der Darmschleimhaut, erlauben es Substanzen, wie z. B. unverdauter Nahrung, Bakterien und Stoffwechselprodukten, in den Blutkreislauf zu gelangen. Dadurch werden Beschwerden unterschiedlichster Art hervorgerufen, die sich nicht nur auf vorübergehende Verdauungsbeschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen, Reizdarmsymptome, Durchfall, Verstopfung, Übelkeit, oder Hämorrhoiden beschränken. Denn auch das Immunsystem kann völlig durcheinander geraten und beginnt damit, den eigenen Körper anzugreifen, als ob er ein Feind wäre. (Autoimmunitäts-Reaktionen).

Am häufigsten wird das „Leaky Gut-Syndrom“ mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder Zöliakie in Verbindung gebracht, aber auch gesunde Menschen können unterschiedliche Grade der intestinalen Permeabilität (Durchlässigkeit der Darmwand) zeigen. Dies führt zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Symptomen - und eben diese können stark beeinflusst werden durch die Lebensmittel, die Sie zu sich nehmen.

Während bei einem Auto ziemlich jeder weiß, dass man ein Diesel Fahrzeug nicht mit Benzin volltankt, machen sich die wenigsten Menschen Gedanken, womit sie ihren eigenen Körper „volltanken“ und wie sie ihren Körper „nähren“.

Auch wenn viele Menschen bislang sagen, dass sie keine Beschwerden haben, da ihre Verdauung funktioniert, stellen wir immer häufiger fest, dass auch sie eine erhebliche Verbesserung des Wohlbefindens und der Gesundheit verspüren, wenn sie eine Zeit lang auf Getreide verzichten.

Der Darm als unser größtes Immunorgan, sollte daher gut behandelt werden. Etwa 80 % aller Abwehrzellen des Immunsystems sind im Darm tätig. Eine intakte Darmflora ist daher die Grundvoraussetzung für ein gesundes Leben.

Wollt ihr mehr Informationen? Habt ihr Fragen? Dann schreibt mich an.