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Körperkompetenz-Blog

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Emotionale Trigger – wo kommen sie her?

Montag, 16 Januar 2023 07:16 | Kategorie: Gesundheit

Ein Thema, was in fast allen meinen Coachings aufkommt, ist das Thema „emotionale Trigger“. Kennst du das auch, dass bestimmte Themen oder Situationen unkontrollierbare Emotionen in dir auslösen? Du führst ein normales Gespräch mit einem anderen Menschen. Alles läuft gut – und auf einmal ZACK! Dein Blutdruck steigt, du wirst wütend und spürst auf einmal diesen Drang, der anderen Person an die Gurgel zu gehen. Auch wenn dein Gegenüber vielleicht nur beiläufig eine gleichgültige Bemerkung gemacht hat, musst du dich davon abhalten, ihn anzubrüllen und ihm die Augen auszukratzen.

Was ist gerade passiert? Du wurdest getriggert – das ist passiert. Wir haben fast alle irgendeinen Trigger oder ein “rotes Tuch”, das von einer Sekunde auf die andere Wut, Ärger, Angst oder Traurigkeit in uns auslöst.

Emotionale Trigger sind Menschen, Worte, Meinungen, Situationen oder Umgebungssituationen, die eine intensive und übertrieben emotionale Reaktion in uns hervorrufen.

Häufige Emotionen, die erlebt werden, wenn man emotional getriggert wird sind Ärger, Wut, Traurigkeit und Angst. Praktisch alles kann uns triggern, je nach unseren Überzeugungen, Werten und früheren Lebenserfahrungen, wie ein bestimmter Tonfall, ein bestimmter Menschentyp, ein spezifischer Standpunkt, ein einzelnes Wort – alles kann ein Trigger sein.

Es gibt verschiedene Gründe, warum wir getriggert werden:

1. Gegensätzliche Überzeugungen und Werte

Wenn wir uns sehr mit einer bestimmten Überzeugung identifizieren, könnten wir Schwierigkeiten haben, andere, gegensätzliche Überzeugungen zu tolerieren. Werte entstammen aus Überzeugungen und schließen das ein, was wir im Leben als wichtig erachten. Wenn ein anderer Mensch unseren Werten nicht zustimmt oder sie in Frage stellt, werden wir getriggert, weil die Wahrheit und Legitimität dessen, was uns am Herzen liegt, in Frage gestellt wird.

2. Trauma

Der Begriff “getriggert” geht auf die Erfahrungen einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) zurück. Wenn wir aufgrund früherer traumatischer Erfahrungen getriggert werden, reagieren wir oft mit extremer Angst und Panik (oder Wut in manchen Fällen). Wir werden getriggert, wenn wir etwas sehen, hören, schmecken, berühren oder riechen, das uns an die frühere traumatische Erfahrung erinnert. Ein Erwachsener, der als Kind nie dazugehört hat, fühlt sich vielleicht beim Anblick von Gruppen von Menschen getriggert, die Spaß haben.

3. Ego-Schutz

Das Ego ist das Selbstgefühl oder das “Ich”, das wir haben. Diese künstliche Identität, die wir in uns tragen, ist aus Gedanken, Erinnerungen, kulturellen Werten, Annahmen und Glaubensstrukturen zusammengesetzt, die wir entwickelt haben, um zur Gesellschaft zu gehören. Wir alle haben ein Ego, dessen Hauptzweck darin besteht, uns durch die Entwicklung ausgeklügelter “Selbstschutz”-Mechanismen in Form von Überzeugungen, Idealen, Wünschen, Gewohnheiten und Süchten zu beschützen. Wenn unser Ego von anderen Menschen herausgefordert oder verletzt wird, neigen wir dazu, getriggert zu werden – sofort. Wir streiten mit Menschen, die eine Bedrohung für das Überleben unseres Egos darstellen, beleidigen, verhöhnen, diffamieren, verraten, sabotieren sie, oder greifen sie an. Der einzige Weg, uns von unserem Ego zu befreien, einen dauerhaften Tod des Egos zu erleben, besteht in tiefer innerer Arbeit oder Seelenschau.

Woran erkennen wir also, dass wir getriggert werden? Zum einen kannst du körperliche Symptome entwickeln wie z. B. Herzrasen, Hitzewallungen, Schwindel, Übelkeit, Schwitzen, oder Zittern.

Des Weiteren zeigen sich sofort heftige Emotionen wie z. B. Hass, Ekel, Wut, Angst, Schrecken, Trauer, was zu Selbstschutzverhalten wie Schreien, Streiten, Beleidigen, Verstecken, Weinen oder anderen Reaktionen emotionaler Art führt.

Wie du deine emotionalen Trigger identifizierst

Wenn wir uns unserer emotionalen Trigger nicht bewusst sind und schon gar nicht wissen, wie wir sie handhaben können, folgt unser Leben einem destruktiven Pfad. Deine emotionalen Trigger zu identifizieren ist sehr wichtig, weil du sonst zu einer Marionette wirst, die ständig von ihren Gefühlen manipuliert wird, wenn du dir nicht bewusst machst, was genau die extremen Reaktionen in dir auslöst. Deine Freundschaften werden belastet oder zerstört, deine Beziehungen sind turbulent oder werden sabotiert, und dein Leben wird allgemein viel schmerzhafter sein. Die Mühe ist es wirklich wert, deine emotionalen Trigger zu erkunden.

Manchmal gibt es bestimmte “Voraussetzungen” dafür, getriggert zu werden, beispielsweise einen stressigen Tag auf der Arbeit zu haben, oder “mit dem falschen Fuß aufgestanden” zu sein– praktisch alles könnte die Grundlage dafür legen, später getriggert zu werden.

Wenn du versuchst, deine emotionalen Trigger zu identifizieren, kannst du oft verhindern, in Zukunft getriggert zu werden, indem du einfach das Tempo rausnimmst, sobald du dir der Voraussetzungen für den Trigger bewusst bist.

Emotional getriggert zu werden lässt sich immer darauf zurückführen, dass eines oder mehrere unserer tiefsten Bedürfnisse oder Wünsche nicht erfüllt wurden.

Denke ein wenig darüber nach, welche deiner Bedürfnisse oder Wünsche in Gefahr sind:

  • Akzeptanz
  • Aufmerksamkeit,
  • Liebe
  • Autonomie
  • Sicherheit
  • Spaß
  • Respekt
  • Beständigkeit
  • gemocht oder gebraucht zu werden
  • Recht zu haben
  • die Kontrolle zu haben

Denke darüber nach, welche unerfüllten Bedürfnisse oder Wünsche immer wieder auftauchen und lerne auf deinen Körper, deine Gedanken, unerfüllten Bedürfnisse oder Wünsche und bestimmte Menschen oder Situationen zu achten.

Was also tun, wenn man getriggert wurde:

Frage dich, warum du getriggert wirst. Unsere emotionalen Trigger wollen uns etwas mitteilen. Also frage dich: “Warum fühle ich mich so traurig/wütend/ängstlich?” Zu verstehen, warum du getriggert wirst, hilft dir, ein Gefühl der Gelassenheit, des Ichbewusstseins und der Kontrolle wiederzubekommen. Oftmals stecken viele alte Wunden hinter diesen emotionalen Triggern. Sie zeigen dir auf, dass es noch unbearbeitete Verletzungen gibt, die du dir genauer anschauen solltest, damit du sie bearbeiten und loslassen kannst. 

Solltest du getriggert werden, versuche deine Aufmerksamkeit von der Person oder Situation zu nehmen und konzentriere dich auf deinen Atem. Dein Atmen ist Weg zur Entspannung. Konzentriere dich ein paar Minuten auf dein Ein- und Ausatmen. Wenn deine Aufmerksamkeit zurück zur triggernden Person oder Situation wandert, ziehe deine Aufmerksamkeit wieder zurück auf deine Atmung.

Sollte dies nicht funktionieren, dann mache eine Pause. Ziehe dich bewusst aus der Situation heraus. Nimm dir eine bewusste Auszeit, um runterzukommen. Wenn man emotional aufgewühlt ist, ist es schwer sachlich und objektiv zu bleiben.

Je bewusster du bist, desto weniger wirst du von den unbewussten Kräften in dir beherrscht. Und es ist nicht einmal so schwierig, deine Trigger zu erkunden. Das Schwierigste daran ist, dich diesem Prozess zu verpflichten. Werde dir deiner Gefühle und Verletzungen bewusst. Du kannst deine Gefühle nicht unterdrücken oder kontrollieren, aber du kannst lernen anders mit ihnen umzugehen.

Wenn du jemand bist, der sich wie ein Streichholz fühlt, das nur darauf wartet, von irgendjemandem angezündet zu werden, könntest du ein Problem mit deinen emotionalen Triggern haben. Ständig getriggert zu werden ist eine Belastung für Körper, Geist und Seele, denn wie wir wissen, wird der Großteil der Erkrankungen durch unsere Emotionen und unser Verhalten verursacht und beeinflusst. Von daher ist es von so großer Bedeutung, sich seiner emotionalen Trigger bewusst zu werden, mit ihnen zu arbeiten und wieder mit Körper und Geist in Einklang zu kommen. 

Du brauchst Hilfe beim Erkennen deiner emotionalen Trigger, oder beim Umgang mit ihnen? Dann melde dich noch heute für ein kostenfreies Erstgespräch. 

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