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Körperkompetenz-Blog

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Warum Magensäure so wichtig ist

Donnerstag, 19 Januar 2017 08:07 | Kategorie: Gesundheit

Die falsche Ernährung, Genussmittel wie Alkohol, Nikotin und Koffein, Umweltgifte und häufige Medikamenteneinnahme, führen bei immer mehr Menschen zu Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit, Völlegefühl, Sodbrennen und häufiges Aufstoßen.

Während der moderne Hausarzt von heute direkt magensäurehemmende Medikamente verschreibt, liegt die Lösung des Problems jedoch meist im Gegenteil:

Die Ursache genau dieser Beschwerden liegt oft an einem Mangel an Magensäure. Produziert der Magen zu wenig Säure, verursacht dies die gleichen Symptome, wie zu viel Magensäure, allerdings kann die richtige Verwertung der Nahrungsstoffe in die anschließenden Verdauungsorgane, wie Zwölffingerdarm, Dünndarm und Dickdarm nicht stattfinden.

Die Aufgaben des Magens

Im Hohlraum des Magens wird der Nahrungsbrei mit dem Magensaft vermengt. Die Magendrüsen produzieren täglich 2-3 Liter Magensaft. Dieser besteht zum Großteil aus dem eiweißspaltenden Enzym Pepsin, Schleim und der Hydrochlorsäure, auch bekannt als Salzsäure, welche sehr bedeutend für eine funktionierende Verdauung ist. Bei einem Mangel an Säure, ist das eiweißspaltende Enzym Pepsin nicht in der Lage, Eiweiß in seine kleinsten Bausteine, den Aminosäuren, aufzuspalten. Ein Mangel an Magensäure, führt daher  zu einer Vielzahl von Beschwerden und gesundheitlichen Problemen.

Die Eiweißverdauung findet hauptsächlich im Magen statt. Dort werden die Proteine mit Hilfe des Enzyms Pepsin aufgespalten. Damit der aufgenommene Speisebrei verdaut werden kann, kommt es auf den richtigen pH-Wert im Magen an. Dieser sollte zwischen 1 und 3 liegen, damit der Speisebrei aus dem Magen in den Zwölffingerdarm transportiert wird. Ist der pH Wert zu hoch, bleibt der Pförtnermuskel geschlossen. Zusätzlich muss der Magen den Speisebrei mehr durchkneten, um mit der wenigen Magensäure die Verdauung einzuleiten. Dies führt häufig zu krampfartigen Magenbewegungen, die unter anderem zu Völlegefühl, oder Magenschmerzen führen können. Je länger der unverdaute Speisebrei im Magen verweilt, desto mehr können Gärungsprozesse einsetzen. Häufiges Aufstoßen, Blähungen und Völlegefühl sind die Folgen.

Warum die Magensäure so wichtig ist

Wird also zu wenig Magensäure und Pepsin gebildet, können die Proteine nicht in die wertvollen Aminosäuren aufgespalten werden und bleiben unverdaut, woraus sich eine Reihe von Problemen ergibt. Proteine sind Bausteine des Lebens. Der Körper benötigt Eiweiß für das Immunsystem, den Zellaufbau von Muskeln, Knochen, Haut und Haaren, den Aufbau von Enzymen und Hormonen, die Übertragung von Nervenimpulsen, den Transport von Sauerstoff und Fetten, den Aufbau von Kollagen, Antikörpern, Gerinnungsfaktoren, etc. Die unverdauten Proteine gelangen so ins Blut und werden dort als Fremdstoffe erkannt, welche das Immunsystem zu eliminieren versucht. Die Proteinbausteine sind unseren eigenen Körpergeweben so ähnlich, dass das Immunsystem zu Autoimmunreaktionen verleitet werden kann. Sie lösen Allergien aus gegen die Lebensmittel, die uns eigentlich nähren sollen. Ebenso wichtig ist der richtige pH Wert auch für die Abtötungen von Keimen, Bakterien und Parasiten. Können diese Krankheitserreger nicht abgetötet werden, kommt es u.a. zu einer Fehlbesiedlung im Dünndarm.

Die Verdauungsleistung des Magens ist demnach entscheidend für die weitere Verwertung der Nahrung. Treten im Magen schon kleinste Störungen auf, können auch die nachfolgenden Verdauungsorgane keine ausreichende Leistung erbringen. Häufige Magenschleimhautentzündungen, Blähungen, Völlegefühl, Übelkeit, Divertikel, Reizdarm, Leber/Gallenprobleme, Allergien und Hauterkrankungen nehmen massiv zu. Daher sollte bei Verdauungsproblemen immer auch die Magensäureproduktion überprüft werden, bevor man anfängt den Darm zu sanieren.

Ebenso kann es durch die verminderte Magensäureproduktion zu Nährstoffmängeln kommen, da die Nährstoffe nicht richtig aufgenommen werden können, denn viele Mineralstoffe wie z. B. Zink, Eisen oder Calcium müssen erst von Proteinen gelöst werden, um im Dünndarm absorbiert werden zu können. Diese Aufgabe sollte in der Regel die Magensäure übernehmen. Ist zu wenig Magensäure vorhanden, kommt es daher zu erheblichen Nährstoffmängeln, die ebenfalls zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen und auch psychischen Beschwerden führen können.

Die wichtigsten Regeln zur Unterstützung der Magensäure

Zu den Mahlzeiten sollte nicht getrunken werden, da dies die Magensäure verdünnt und der pH Wert dadurch angehoben wird. Stattdessen sollte ziwschen den Mahlzeiten getrunken werden, wenn der Magen leer ist.

Die Nahrung sollte gut gekaut werden, denn gut gekaut, ist halb verdaut. Somit hat der Magen mit der weiteren „Verarbeitung“ weniger Arbeit. Für das Essen sollte man sich Zeit nehmen, Ruhe haben und sich nicht durch Fernsehen oder Ähnlichem ablenken lassen. Stress beeinträchtigt die Verdauung, denn solange der Sympathikus aktiviert ist, bleibt dem Körper weniger Energie für die Verdauung

Chlorid ist ein wichtiger Baustein für unsere Magensäure, daher sollte auf Salz, in Form von Meersalz, Steinsalz oder Ursalz nicht verzichtet werden. Man sollte darauf achten, dass das Salz nicht raffiniert oder mit Rieselhilfen versetzt ist. Neben Chlorid aus Salz benötigt man zur Herstellung von Hydrochlorsäure genügend Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.

Die Einnahme von Medikamenten sollte soweit es geht vermieden werden. Nur bei dringender ärztlicher Indikationsstellung sollte es zu einer Medikamenteneinnahme kommen und bei den üblichen Alltagsbeschwerden wie Kopfschmerzen, oder Ähnliches auf Tabletten verzichtet werden. Besondere Vorsicht ist bei Antazida zur Neutralisierung der Magensäure, geboten, denn häufig liegt das Problem in einem Mangel an Magensäure. Diese Säureblocker stoppen die Magensäureproduktion und verschieben den pH Wert des Magens in den neutralen bis basischen Bereich und unterbrechen somit die Verdauung. Eine langfristige Einnahme dieser Mittel kann zu Mangel an wichtigen Nährstoffen führen und macht die Beschwerden auf Dauer nur schlimmer.

Bitterstoffpräparate, auf Alkoholbasis hergestellt, enthalten Pflanzen wie Löwenzahn, Wermut, Schafgarbe, Fenchel, Anis, Artischocke, u.v.m. Sie werden vor dem Essen eingenommen und stimulieren die Sekretion von verschiedenen Verdauungssäften wie Speichel, Magensäure, Pepsin, Gastrin, Galle und Bauchspeichelenzyme. Genauso kann ein Blattsalat vor der Mahlzeit den gleichen Effekt haben. Den größten Nutzen hierbei haben bittere Sorten wie Chicoree, Endivie und Radicchio. Auch 1-2 EL Zitronensaft oder Apfelessig zu Beginn der Mahlzeit, in so wenig Wasser verdünnt wie möglich, wirken wie natürliche Magensäure.

Alleine durch die Beachtung dieser einfachen Regeln, kann man seine Verdauung schon sehr stark positiv beeinflussen. Denn nur wenn die Verdauung funktioniert, hat man genug Kraft für ein gesundes Leben.

Ihr wollt noch mehr wissen, oder habt Fragen? Ihr wollt wissen, wie Ihr rausfindet, ob Ihr einen Magensäuremangel habt? Dann schreibt mir eine e-Mail.

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