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Körperkompetenz-Blog

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Reservatol - Das Wunder aus der blauen Traube

Mittwoch, 18 Januar 2017 15:07 | Kategorie: Ernährung

Rotwein in Maßen soll bekanntlich gesund sein. Warum aber eigentlich? Der Grund hierfür ist der sekundäre Pflanzenstoff Resveratrol.

Resveratrol ist eine eher selten vorkommende Substanz, die hauptsächlich in der Traubenschale und in geringeren Konzentrationen in den Traubenkernen, Stielen, Reben und Wurzeln des Weinstocks vor kommt.

In geringeren Mengen findet man Resveratol ebenfalls in der Schale von Erdnüssen, in den Wurzeln des japanischen Knöterichs und in Waldfrüchten wie Himbeeren, Johannisbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren.

Resveratrol gehört zur großen Gruppe der Polyphenole. Diese gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen und haben nicht nur einen erheblichen Einfluss auf den Geschmack und die Farbe von Lebensmitteln, sondern sind in erster Linie Bestandteil des pflanzeneigenen „Immunsystems“. In seiner Funktion als Phytoalexin schützt Resveratol die Weintraube vor Pilz-, Bakterien- und Virusinfektionen sowie vor schädlichen Umwelteinflüssen wie Toxinen, UV-Strahlung, oder Ozonbelastung.

Rotwein oder Traubensaft

Bei der Weinherstellung bleiben die Traubenschalen sehr lange in Kontakt mit dem Wein und auch der Fermentierungsprozess spielt eine wichtige Rolle. Da sich Polyphenole wie Resveratol gut in Alkohol lösen, enthält Wein mehr davon, als Traubensaft.

Rotwein hat in der Regel einen höheren Gehalt als Weiß- oder Roséwein, da hier die Maische länger beim abgepressten Saft bleibt. Der zum Teil sehr unterschiedliche Gehalt an Resveratrol in verschiedenen Rotweinen erklärt sich dadurch, dass Phytoalexin zum Schutz der Pflanze, hauptsächlich als Fungizid wirkt. Besonders die Trauben, die unterschiedlichen Witterungsbedingungen mit gelegentlichen Feuchtigkeitsperioden ausgesetzt sind, enthalten dementsprechend mehr Resveratol, als sonnenverwöhnte Trauben.

Wirkung von Resveratol
 

Zahlreiche Studien weisen seit den 90er Jahren auf eine Vielzahl von positiven Eigenschaften von Resveratol hin:

  • starke antioxidantische Wirkung/Schutz vor freien Radikalen 
  • Stärkung des Immunsystems
  • Blutdrucksenkend
  • Cholesterinsenkend
  • Kardioprotektiv/Herz-Kreislauf anregend
  • Anregung des Fettstoffwechsels
  • antitumorale / antikarzinogene Wirkung
  • antidiabetische Wirkung durch Verbesserung der Insulinsensitivität
  • antiinflammatorische/antientzündliche Wirkung

Resveratol entfaltet seine schützenden Wirkungsmechanismen nicht nur in den Pflanzen, sondern auch im menschlichen Körper. Es zählt wie beispielsweise Vitamin C oder Vitamin E zu den Antioxidantien, mit der Besonderheit, dass es sowohl fett- als auch wasserlöslich ist. Hierdurch kann Resveratol seinen antioxidativen Schutz in allen Körperzellen vollziehen und den Körper vorfreien Radikalen, die immer am Anfang vieler Gesundheitsbeschwerden und Erkrankungen stehen.

Freie Radikale greifen unsere Zellen an, können diese funktionsuntüchtig machen und bei mangelndem Schutz unsere Mitochondrien, die Kraftwerke unserer Zellen, empfindlich schädigen. Jedoch ist nicht nur die oxidative Belastung ein entscheidender Faktor für die Entstehung von Krankheiten, sondern auch die chronisch, unterschwelligen Entzündungen, die sogenannte „Low grade inflammation“. Diese sorgt zunehmend für die Entstehung einer Vielzahl von chronisch-entzündlichen, degenerativen Erkrankungen.

Antiinflammatorische Therapieansätze, also Therapieansätze, die gegen die Entzündung arbeiten, bekommen eine immer größere Bedeutung. Die antiinflammatorische, also entzündungshemmende Wirkung von Resveratrol beruht auf seiner Fähigkeit, ein  Enzym namens Cyclooxygenase (COX-2) zu hemmen. Cyclooxygenase ist ein Schlüsselenzym, das bei der Bildung von Prostaglandinen mitwirkt. Prostaglandine sind eine Art Gewebshormone, die an einer Vielzahl von Stoffwechselprozessen beteiligt sind. Das Prostaglandin E2 fördert chronisch entzündliche Prozesse und spielt damit eine wesentliche Rolle bei allen entzündlichen und degenerativen Erkrankungen. Antiinflammatorische Therapieansätze bekommen somit immer größere Bedeutung. Pharmakologisch galt die neue Generation der COX-2-Hemmer, wie beispielsweise Ibuprofen, etc. lange Zeit als vielversprechend, aufgrund ihrer zum Teil gravierender Nebenwirkungen jedoch wieder zurückhaltender betrachtet. Umso mehr rücken mittlerweile auch in der Schulmedizin antiinflammatorisch wirksame Phytotherapeutika wie beispielsweise Resveratol in den Fokus.

Genuss in Maßen

Resveratol bietet zahlreiche positive Eigenschaften und scheint ein wahres Wundermittel zu sein. Wie bei allem anderen auch, ist es jedoch immer eine Frage des Maßes. Was schon Paracelsus sagte: „Die Dosis macht das Gift“, hat auch in diesem Falle seine Gültigkeit. Daher sollte man nicht übermäßig Rotwein trinken und der glauben, dass dies gesund sei. Was in geringen Mengen gesundheitsfördernd ist, ist in höheren Konzentrationen eher gesundheitsschädlich. Wein enthält nur wenige Milligramm an Resveratol pro Liter und kann selbstverständlich nicht die schädliche Wirkung eines regelmäßigen, hohen Alkoholkonsums ausgleichen oder mildern.

Es spricht sicher nichts gegen einen gelegentlichen, moderaten Weinkonsum, solange man gesund ist. Bei Erkrankungen oder Medikamenteneinnahme sollte jedoch darauf verzichtet werden.

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